Steckbrief: Leben und Werk von Maria Montessori
Persönliche Daten von Maria Montessori
Maria Montessori wurde am 31.08.1870 in Charvalle, in der italienischen Provinz Ancona, in Italien geboren und ist
am 06.05.1952 in Nordwük am Zee in Holland gestorben.
Auf ihrem Grab steht (in Deutsch übersetzt):
„Ich bitte die lieben Kinder, die alles können, mit mir zusammen für den Aufbau des Friedens zwischen den Menschen und in der Welt zu arbeiten.“
Ihre Eltern waren Renilde, geb. Stoppani (1840 – 1912) und Alessandro Montessori (1832 – 1915)

Alessandro Montessori

Renilde, geb. Stoppani
Bereits in jungen Jahren musste Maria Montessori mit ihren Eltern aus beruflichen Gründen zweimal umziehen, und zwar 1873 von Charavalle nach Florenz und 1875 von Florenz nach Rom.
Schulzeit und Studienjahre von Maria Montessori
Schulzeit von Maria Montessori begannen an der In dieser Schule war bekannt als Pauk- und Drillschule. Hier herrschte ein restriktiv-autoritärer Erziehungsstil, ganz im Gegensatz zum liberalem Erziehungs- und Führungsstil, den sie durch ihre Mutter Renilde erhielt.
Aufgrund des aufkommenden Widerspruchs bei Maria Montessori, der durch die beiden unterschiedlichen Erziehungsstile aufkam, war sie bis zu ihrem 10. Lebensjahr ( bis 1880) eine schlechte Schülerin, weil sie sich nicht an die vorgegebenen schulischen Verhältnisse und Dogmen anpassen wollte bzw. nicht konnte und es vorzog ihre Arbeit lieber zu Hause zu erledigen.
Aufgrund all dieser Erfahrungen und Bedingungen, entwickelte Maria Montessori schon sehr früh ihre Vision von einer Pädagogik, bei der das einzelne Kind mit seinen Fähigkeiten in den Mittelpunkt rückt, in der sowohl das Kind ernst genommen wird als auch dementsprechend gefördert wird.
Ausbildungs- und Studienjahre
Diese begannen bei Maria Montessori 1883.
Sie besuchte von 1883 – 1886 die Tecnica Micheangelo Buonarotti sowie bis 1890 das Regio Instituto Tecnico Leonarda da Vinci.
In beiden Schulen erhilt sie sowohl eine naturwissenschaftliche-technische als auch sprachlich-literarische Ausbildung.
Sie zeigte trotz der Hürden, die um die Wende zum 20. Jahrhundert wissenschaftliche interessierten Frauen entgegengebracht wurden, Mut und Reformgeist, der auch durch ihre Mutter Renilde Montessori immer unterstützt wurde.
Dies führte dazu, dass Maria Montessori als einzige Studentin 1890 sich an der Universität in Rom für Mathematik, Physik und Naturwissenschaften immatrikulierte.
1892 erhielt sie dann das „Diplopma di licenza“, was die Voraussetzung für die Einschreibung in das Medizinstudium war. Sie studierte dann bis 1896 Medizin und erhielt als erste Italienerin am 10.07.1896 ihre Promotion an der Universität Rom, das sie mit einer neuropathologischen Arbeit zum Verfolgungswahn abschloss.
Bereits hier wurde sichtbar, wie Maria Montessori in einem noch ganz patriachalisch geführten Italien sich behaupten musste und konnte. Durch ihre besseren Leistungen konnte sie sowohl ihre männliche Konkurrenz und durch ihre Aktivitäten in der italienischen Frauenbewegung überzeugen, als auch durch ihre Aktivitäten für Kindern mit schulischen Problemen, denen sie Nachhilfestunden gab.
Ab 1897 arbeitet Maria Montessori an der Psychiatrischen Klinik der Universität Rom und als Kinderärztin. Hier begann sie auch die medizinisch-heipädagogischen Schriften Itards und Séguins zu studieren und ihre private Beziehung zu ihrem Kollegen Dr. Giuseppe Montesano, aus der ihr Sohn Mario Montessori (geb. 31.03.1898) als unehelicher Sohn hervorging und den sie erst 1912 nach dem Tod ihrer MutterRenilde bei sich aufnahm.
1900 wurde die „Nationale Liga für den Schutz geistig behinderter Kinder“ in Rom ein medizinisch-pädagogisches Institut (mit Modellschule) zur Ausbildung von Lehrern für Behinderte unter Leitung von Maria Montessori und Dr. Giuseppe Montesano eröffnet. Dadurch wurde die einer spezifischen Methode zur Erziehung und Unterrichtung geistig behinderter Kinder entwickelt.
1902 verzichtete Maria Montessori auf Leitung von Institut und Modellschule und begann mit dem Studiums der Pädagogik, Experimentalpsychologie und Anthropologie. Auch führte sie empirischer Untersuchungen in Schulen durch. Privat endete die Beziehung zu Dr. Giuseppe Montesano.

Casa dei Bambini in Rom
Am 06.01.1907 konnte schließlich das Kinderhaus im römischen Proletarierviertel San Lorenzo in Rome, „Casa dei Bambini“, in der Via dei Marsi Nr. 58 eröffnet werden.
Ein weiteres Kinderhaus „Casa dei Bambini“ wurde dann 1908 in Mailand eröffnet.
1909 fand der erster nationaler Ausbildungskurs in Città di Castello durch Maria Montessori statt.
1911 wurde durch die Anregung von Maria Montessori die erste Montessori-Schule in den USA durch Graham Bell, der Erfinder des Telefons, eröffnet.
Außerdem fand zwischen Maria Montessori zwischen 1911 bis 1913 eine rege Korrespondenz mit Sigmund Freud, Jean Piaget, Graham Bell u. a. statt.
1912 – 1913 begann Maria Montessori auf Bitten von ihren Freunden ihre bisherigen Erfahrungen niederzuschreiben, so dass ihr erstes Buch in den USA „The Montessori Method“ entstand.
1916 verließ sie Italien und ließ sich in Barcelona nieder, wo sie die nächsten 20 Jahre lebte. Dort führte sie auch ihren ersten Ausbildungskurs in Barcelona nach ihrem Umzug von Italien nach Spanien.
Weitere Aktivitäten im Ausland:
Infos hierzu folgen in Kürze.